Zurück zur Startseite Seiteninhalt: Fehlersuche - Tips

  

Troubleshooting

Wenn irgendetwas an der Infrarot-Übertragung nicht funktioniert, so muß das nicht zwangsläufig an IrCOMM2k liegen. Um Fehlerursachen einzugrenzen und möglichst zu beheben, habe ich hier eine systematische Fehlersuche beschrieben und einige Tips zusammengetragen. Falls jemand eigene Erfahrungen gemacht hat, die von allgemeinen Interesse sein könnten, so baue ich sie gerne in die Seite ein.

Systematisches Vorgehen

  1. Funktioniert der Infrarot-Adapter fehlerfrei? => Ja

    Testmethode: 
    Wird, wenn ein anderes Infrarotgerät in Reichweite des PCs ist, ein Symbol in der Taskleiste angezeigt sowie vielleicht ein Signalton ausgegeben? Es kann durchaus einige Sekunden dauern, bis Windows das Gerät erkennt.

    mögliche Ursachen:
    • Funktioniert laut Anzeige des Gerätemanagers der Treiber des Infrarot-Adapters problemlos?

    • Bei seriellen (auch fest eingebauten) Adaptern: Ist der COM-Port, an dem er angeschlossen ist, richtig eingestellt?

    • Ist tatsächlich der korrekte Treiber für den Adapter installiert?

    • Läuft der Infrarotüberwachungsdienst (siehe Systemsteuerung / Verwaltung / Dienste)?

    • Ist die Hardware des Adapters in Ordnung (z.B. der selbstgebastelte Adapter für den IR-Anschluß auf dem Mainboard)?


  1. Funktioniert eine Terminalverbindung? => Ja

    Testmethode: 
    IrCOMM2k wurde ausgiebig mit dem Windows beliegenden Terminalprogramm HyperTerminal getestet, es sollte also damit gut funktionieren. Steht ein Infrarot-fähiges Handy mit eingebautem Modem zur Verfügung: HyperTerminal starten, dort den Infrarot-COM-Port als Verbindung wählen, Infrarot am Handy aktivieren und auf den IR-Adapter ausrichten. Wenn man dann "AT" gefolgt von der Eingabetaste im Terminalfenster eintippt, sollte das Handy mit "OK" antworten. Einen ähnlichen Test kann man auch mit Handhelds durchführen. Auf meinem Palm IIIx habe ich z.B. ptelnet installiert, das dort als Gegenstück zu HyperTerminal dient.

    mögliche Ursachen:
    • Es kann sein, daß das Handy Probleme bei der Kommunikation mit Windows 2000 hat. Windows wird sich vermutlich über eine unterbrochene IR-Verbindung in der Taskleiste beschweren. Eventuell hilft ein Update der Handy-Firmware. Vorher auch mit anderen Handys gegenprüfen.

    • Bleibt noch die Möglichkeit eines Fehlers von IrCOMM2k. Um diesen mir mitzuteilen, bitte die das Formular auf der Fehlerbericht-Seite nutzen.


  1. Löst der IrCOMM-Patch von Microsoft das Problem? => Nein

    Testmethode: 
    Microsoft bietet einen IrDA-Sicherheitspatch für Windows 2000 an, er wird auch Bestandteil des Service Pack 3 sein. Neben der Fehlerfehlerbeseitigung enthält er zudem eine Funktion, die zumindest für Handys einen virtuellen COM-Port einrichtet. Genauer gesagt wird für erkannte Handys automatisch ein Modem angelegt. Während das Handy in Reichweite des IR-Adapters ist, steht aber nicht nur das Modem zur Verfügung sondern auch ein virtueller COM-Port ähnlich der IrCOMM2k-Variante. Die Nummer dieses Ports läßt sich über die Eigenschaftsseite des Modems ermitteln. Einige Programme kommen mit diesem Port besser klar als mit IrCOMM2k, viele verweigern jedoch die Zusammenarbeit. Patch und IrCOMM2k können ohne Probleme parallel installiert sein. Ein Versuch kann daher nicht schaden. XP enthält diese "halbe" Lösung übrigens schon von Haus aus.


  1. Läuft die problematische Anwendung unter Windows 9x/ME?

    Testmethode: 
    Sollte eine Windows 9x- oder ME-Installation zur Verfügung stehen, wäre es sehr hilfreich festzustellen, ob der Fehler nicht vielleicht in der Anwendung selber steckt. In den 9x-Systemen ist der IrCOMM-Port von Microsoft implementiert worden. Er wird automatisch bei der Installation des IR-Treibers eingerichtet. Wie unter ME der virtuelle Port aktiviert wird, ist in den Tips beschrieben.


  1. Klemmt es immer noch?

    Wenn auch die folgenden Tips nicht weiterhelfen und es sich nicht um einen bekannten Fehler handelt (siehe Status-Seite), bitte eine Fehlermeldung an mich senden.



Weitere Tips:

  • Installation eines Handy-Modems
    IrCOMM2k ist nicht der Treiber für alles. Wenn man das Handy zur Einwahl ins Internet nutzen will, sorgt IrCOMM2k nur dafür, daß sich ein integrierte Modem gegenüber Windows wie ein normales Festnetzmodem darstellt. Das heißt aber, daß auch dieses Modem explizit installiert werden muß. Die Handy-Hersteller bieten dafür in der Regel eine .INF-Datei an. Notfalls tut es aber auch eine Installation als Standardmodem (Achtung: Besondere Übertragungsverfahren wie HSCSD, GPRS oder der bei manchen Handys mögliche Betrieb mit 14400 Baud bedürfen dann meist weiterer Einstellungen). Die Homepage der Hersteller oder eine der zahlreichen Info-Seiten über Handys ist dafür die erste Anlaufadresse. Wird dort nur die Installation für die Anbindung per Datenkabel beschrieben, so sollte das aber 1-zu-1 auf die Verbindung mittels IR-COM-Port übertragbar sein.

    Mißverständnisse kann auch der vom DFÜ-Netzwerk aufgelistete "Infrarotmodemanschluss" auslösen. Für irgendetwas mag er wohl gut sein, wofür ist mir allerdings nicht bekannt. Er ersetzt zumindest nicht die oben beschriebene Modeminstallation.

  • Faxen mit dem Siemens S35i
    Wer sein S35i mittels der von Siemens angebotenen Installationsdatei P35modem.inf eingerichtet hat, wird nicht viel Freude beim Faxen haben. In diese Datei hat sich offensichtlich ein Fehler eingeschlichen, der das S35i als Faxgerät der Klasse 2 installiert. Sowohl laut Handbuch als auch eigener Aussage des Handys unterstützt es aber nur die Klassen 0 und 1.

    Zum Beheben ist das Modem zunächst wieder zu löschen und dann mit einer korrigierten INF-Datei erneut zu installieren. Die Korrektur kann mit einem Texteditor vorgenommen werden, mit dem man einfach in der Zeile HKR, Fax, FixModemClass,, "2" die 2 durch eine 1 ersetzt.

  • Probleme mit dem Ruhezustand (Suspend-To-Disk)
    Laut dem Bericht eines Anwenders können nach der Installation von IrCOMM2k mit dem Ruhezustand von Windows 2000 Probleme auftreten. So melde Windows auf einmal, daß ein ganz anderer Treiber (bei ihm flpydsk.sys) das Aktivieren des Ruhezustands verhindere. In diesem Falle helfe es, den gemeldeten Treiber zu deinstallieren (d.h. das zugehörige Gerät zu löschen), einen Neustart durchzuführen und dann den Treiber wieder zu installieren.

  • IrCOMM2k belegt eine ungünstige COM-Port-Nummer
    Bei der Installation von IrCOMM2k weist das System eine COM-Port-Nummer zu, die der Treiber verwenden soll. Nicht immer ist diese Zuweisung unproblematisch. Manchmal landet so IrCOMM2k auf einem Platz, der größer als 4 und damit für manche Anwendungen nicht erreichbar ist.

    Seit Version 1.2.0 kann man bei einer Neuinstallation den COM-Port im Rahmen des Möglichen wählen. Ist IrCOMM2k bereits installiert, muß es also zunächst wieder deinstalliert werden. Dann startet man Setup.exe erneut und kann nun den gewünschten Port angeben.

    In wenigen Fällen funktioniert die Zuweisung bei der Installation nicht wie gewünscht. Wer den Umgang mit der Windows-Registry nicht scheut, kann die Portnummer notfalls per Hand einstellen. Zunächst muß man aber sicher sein, daß tatsächlich kein Konflikt mit anderen COM-Ports vorliegt. Vorsicht, wenn COM2 vermeintlich frei zu sein scheint! Ein serieller IR-Adapter, insbesondere On-Board-Varianten, belegen offenbar Windows-intern diesen Port, so daß es zu Problemen kommen kann.

    Für eine manueller Porteinstellung muß nun regedt32.exe aufgerufen werden (z.B. über "Ausführen" im Startmenü). Folgende Registry-Einträge müssen angepaßt werden, einige verlangen zuvor nach Ausweitung der Zugriffsrechte:

    • HKEY_LOCAL_MACHINE\HARDWARE\DEVICEMAP\SERIALCOMM\Device\Ircomm0
    • HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Ports
      (falls Eintrag für gewünschte Portnummer fehlt, ergänzen)
    • HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Enum\Root\IRCOMM2K\0000\FriendlyName
      (Kosmetik, damit der Gerätemanager den Namen richtig anzeigt)
    • HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Enum\Root\IRCOMM2K\0000\Device Parameters\PortName

    Anschließend muß der virtuelle COM-Port im Gerätemanager deaktiviert und wieder aktiviert werden (alternativ kann man auch das System neu starten).

    Da dieser zugegeben unständliche Vorgang - wenn überhaupt - in der Regel nur einmal zur Installation erforderlich ist, habe ich mich bisher davor gedrückt, die Portnummer durch eine aufwendige(!) Funktion in IrCOMM2k ändern zu lassen. Das stattdessen im Setup-Programm implementierte und meist auch problemlos funktionierende Verfahren war hingegen relativ schnell zu realisieren. Aber vielleicht hole ich dieses einmal in einer späteren Version nach...

  • T-Online-Einwahl klappt nicht über IrCOMM2k
    Konkret wird die Verbindung nach dem Austausch von Benutzername und Paßwort immer wieder getrennt.

    Die Ursache liegt in den nachgebildeten Statusleitungen des Modems und in der T-Online-Software. Standardmäßig sind die Leitungen gelöscht (zur schnelleren Einwahl über das DFÜ-Netzwerk). Aktiviert man sie hingegen, klappt auch die Einwahl über T-Online. Die notwendigen Schritte sind im Online-Handbuch beschrieben.

  • Die Übertragunggeschwindigkeit beträgt nur 9600 Baud
    Eine scheinbar oder tatsächlich zu niedrige Übertragungsgeschwindigkeit kann verschiedene Ursachen haben.

    Wird ein Handy als Modem verwendet, so beträgt die Baudrate von Verbindungen im klassischen GSM-Netz tatsächlich nur 9600 Zeichen pro Sekunde. Höhere Geschwindigkeiten (14400 Baud ohne Fehlerkorrektur, HSCSD, GPRS) lassen sich je nach Handy-Typ durch besondere Einstellungen am zugehörigen Modem erreichen. Nähere Informationen dazu kann der Hersteller liefern.

    Einige Programme, die den virtuellen COM-Port von IrCOMM2k nutzen, melden, daß nur 9600 Baud verwendet würde. In aller Regel hat diese Anzeige keine Bedeutung. Reale COM-Ports werden üblicherweise von den Anwendungen auf die richtige Baudrate eingestellt. IrCOMM2k hingegen ignoriert das Setzen der Baudrate, da das IrDA-Protokoll bereits dafür sorgt, daß beide Seiten die gleiche Geschwindigkeit verwenden. Leider besteht unter 2000/XP keine Möglichkeit, diesen ausgehandelten Wert auszulesen und Anwendungen als Baudrate des virtuellen COM-Ports zu melden. Daher liefert dieser immer nur 9600 Baud zurück, was jedoch selten der Realität entspricht.

    Schließlich existiert noch die Möglichkeit, daß die maximale Geschwindigkeit des IR-Adapters begrenzt wurde (siehe Eigenschaften des Adapters im Gerätemanager) oder daß die Gegenstelle lediglich 9600 Baud unterstützt (sehr unwahrscheinlich).

  • IrCOMM unter Windows ME aktivieren
    Vielfach werde ich gefragt, ob IrCOMM2k nicht auch unter Windows ME funktioniert. Doch für dieses System ist IrCOMM2k weder ausgelegt noch notwendig. Microsoft versteckt unter ME lediglich die virtuellen COM- und LPT-Ports vor dem Anwender (über die Gründe läßt sich wieder nur spekulieren...). Auf Dschen Reineckes Infrarotport-Seite ist eine Übersicht unterschiedlich umfangreicher Anleitungen zu finden, die das Aktivieren der Ports beschreiben.

Letzte Änderung: 01.04.2002
© 2001, 2002 Jan Kiszka
Valid CSS!  Valid HTML 4.01!